OPENQUERY
ist eine Funktion, die in Microsoft SQL Server bereitgestellt wird und es ermöglicht, Abfragen an verknüpfte Server zu senden. Ein verknüpfter Server kann ein anderer Instanz von SQL Server oder eine andere Datenquelle (z.B. Oracle, Access, eine OLAP-Datenbank usw.) sein. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn man direkt auf Daten in einem anderen System zugreifen möchte, ohne sie zuerst in den SQL Server zu importieren.
Der Hauptvorteil von OPENQUERY
besteht darin, dass die auszuführende Abfrage direkt am verknüpften Server ausgeführt wird, sodass nur die Ergebnisse über das Netzwerk übertragen werden. Dies kann effizienter sein, besonders wenn der verknüpfte Server besser für die Abfrage optimiert ist oder wenn nur ein kleiner Datensatz von einer großen Datenquelle benötigt wird.
SQL-Beispiel:
Nehmen wir an, Sie haben einen verknüpften Server namens LINKED_Oracle
und möchten Daten aus einer Tabelle namens Employees
in einer Oracle-Datenbank abrufen:
SELECT *
FROM OPENQUERY(LINKED_Oracle, 'SELECT FirstName, LastName FROM Employees WHERE Department = ''Sales''')
MDX-Beispiel:
Wenn der verknüpfte Server eine OLAP-Datenbank (z.B. eine SSAS-Instanz) ist und Sie eine MDX-Abfrage ausführen möchten:
SELECT *
FROM OPENQUERY(LINKED_SSAS, '
WITH MEMBER [Measures].[Sales Amount Growth] AS
([Measures].[Sales Amount] -
([Measures].[Sales Amount], [Date].[Calendar].PrevMember))
/ [Measures].[Sales Amount], FORMAT_STRING = "Percent"
SELECT {[Measures].[Sales Amount], [Measures].[Sales Amount Growth]} ON COLUMNS,
{[Date].[Calendar].[Calendar Year]} ON ROWS
FROM [Adventure Works]
')
Bei der Verwendung von OPENQUERY
mit MDX ist es wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse als relationales Resultset zurückgegeben werden, was bedeutet, dass sie wie eine Tabelle behandelt werden können, obwohl die ursprüngliche Abfrage auf einem OLAP-Würfel ausgeführt wurde.
Einige Dinge, die zu beachten sind:
- Die Abfrage, die an
OPENQUERY
übergeben wird, muss korrekt für das System formatiert sein, mit dem sie kommuniziert. Dies kann SQL, MDX oder eine andere Abfragesprache sein, je nach Art des verknüpften Servers. - Achten Sie darauf, doppelte Anführungszeichen innerhalb der
OPENQUERY
-Abfrage zu escapen, da die gesamte Abfrage selbst in einfachen Anführungszeichen enthalten ist. - Die Einrichtung eines verknüpften Servers in SQL Server erfordert spezielle Berechtigungen und kann einige Konfigurationen und Überlegungen in Bezug auf die Sicherheit erfordern. Es ist ratsam, sich mit der Dokumentation vertraut zu machen und sorgfältig zu überlegen, welche Systeme Sie verknüpfen möchten und wie.
- Länge der Abfrage: Bei der Verwendung von
OPENQUERY
in SQL Server ist die Abfrage, die Sie übergeben, auf 8.000 Zeichen begrenzt. Das bedeutet, dass der gesamte Text der inOPENQUERY
eingeschlossenen Abfrage 8.000 Zeichen nicht überschreiten darf. Wenn Sie komplexere Abfragen ausführen müssen, die diese Grenze überschreiten, müssen Sie nach anderen Methoden suchen oder die Abfrage auf dem Zielserver in eine gespeicherte Prozedur oder einen View umwandeln und diesen dann abrufen. - Performance: Obwohl
OPENQUERY
dazu beiträgt, dass die Datenverarbeitung auf dem verknüpften Server stattfindet, kann es immer noch zu Netzwerk-Overhead kommen, besonders wenn große Mengen von Daten über das Netzwerk gezogen werden. Es ist wichtig, die zurückgegebenen Datenmengen zu beschränken und die Abfragen sorgfältig zu optimieren. - Sicherheit: Das Einrichten und Verwenden von verknüpften Servern kann Sicherheitsbedenken aufwerfen. Sie sollten sicherstellen, dass Sie die Sicherheitsaspekte beim Zugriff auf externe Datenquellen verstehen und angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.
- Datentypen: Bei der Übertragung von Daten zwischen unterschiedlichen Systemen (z. B. von Oracle nach SQL Server) kann es zu Problemen mit der Datentypkonvertierung kommen. Nicht alle Datentypen in einem System haben direkte Äquivalente in einem anderen. Dies kann zu Konvertierungsfehlern oder Datenverlust führen.
- Fehlerbehandlung: Fehler, die auf dem verknüpften Server auftreten, werden möglicherweise nicht immer klar oder in einer für den SQL Server verständlichen Weise zurückgemeldet. Dies kann die Fehlersuche und -behandlung erschweren.
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