Microsoft SQL Server

Der Microsoft SQL Server ist ein relationales Datenbankverwaltungssystem (RDBMS), das erstmals 1989 eingeführt wurde. Seitdem hat es sich durch zahlreiche Versionen und Updates weiterentwickelt, um den ständig wachsenden Anforderungen von Unternehmen und Entwicklern gerecht zu werden. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte des Microsoft SQL Servers, werfen einen Blick auf seine verschiedenen Versionen und deren Neuerungen und schauen uns die verschiedenen Editionen an, die verfügbar sind.

SQL Server Versionen und ihre Neuerungen:

  1. SQL Server 4.2 (1989)
    • Erste Version des SQL Servers für OS/2.
  2. SQL Server 6.0 (1995)
    • Einführung der neuen Sybase-Codebasis.
  3. SQL Server 7.0 (1998)
    • Vollständige Überarbeitung der Codebasis.
    • Verbessertes Datenbankformat und neue Werkzeuge wie SQL Server Management Studio.
  4. SQL Server 2000 (2000)
    • Einführung der XML-Unterstützung.
    • Neuer Indexing-Service.
  5. SQL Server 2005 (2005)
    • Integration von .NET Framework.
    • Einführung von Dynamic Management Views und TRY/CATCH-Blöcken.
  6. SQL Server 2008 (2008)
    • Einführung von Spatial-Datentypen.
    • Performance Data Collector.
    • Transparent Data Encryption.
  7. SQL Server 2012 (2012)
    • AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen.
    • Columnstore-Indizes.
  8. SQL Server 2014 (2014)
    • In-Memory OLTP-Funktionalität.
    • Verbesserungen bei AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen.
  9. SQL Server 2016 (2016)
    • Einführung von JSON-Unterstützung.
    • Temporal Tables.
    • Row-Level Security.
  10. SQL Server 2017 (2017)
    • Linux-Unterstützung.
    • Machine Learning-Integration.
  11. SQL Server 2019 (2019)
    • Big Data-Cluster.
    • Unterstützung von UTF-8.
  12. SQL Server 2022 (2022)
    • Einführung von Azure Purview-Integration.
    • Verbesserungen im Bereich Performance, Sicherheit und Skalierbarkeit.
    • Erweiterte Analyse- und KI-Funktionen direkt in den Datenbank-Engine.
    • Synapse Link-Integration für Echtzeit-Analyse.

SQL Server Editionen:

  1. Enterprise: Für Großunternehmen, die eine hohe Verfügbarkeit und erweiterte Funktionen benötigen.
  2. Standard: Für mittelgroße Unternehmen mit grundlegenden Datenbankanforderungen.
  3. Web: Für Web-Hoster und Web-VAPs.
  4. Developer: Voll ausgestattet, aber nur für Entwicklungszwecke lizenziert.
  5. Express: Kostenlose Version mit eingeschränkten Funktionen, ideal für den Einstieg.
  6. Mobile: Für mobile Entwicklungsplattformen.

Der Microsoft SQL Server hat im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Von seinen bescheidenen Anfängen in den späten 80er Jahren bis zu den neuesten leistungsstarken Datenmanagement- und Analysefunktionen bleibt er ein Schlüsselwerkzeug im Bereich der Datenbanktechnologie. Mit ständigen Updates und Verbesserungen, wie dem jüngsten Release von SQL Server 2022, setzt Microsoft sein Engagement für Innovation und Exzellenz in der Datenbanklandschaft fort.

Dienste wie SSRS, SSIS und SSAS

  1. SSIS (SQL Server Integration Services)
    • Ursprünglich als Data Transformation Services (DTS) in SQL Server 7.0 eingeführt.
    • In SQL Server 2005 wurde es als SSIS neu gestaltet und erheblich erweitert.
  2. SSAS (SQL Server Analysis Services)
    • Erstmals in SQL Server 7.0 als OLAP Services eingeführt.
    • In SQL Server 2005 wurde es in Analysis Services umbenannt und erfuhr viele Neuerungen und Erweiterungen.
  3. SSRS (SQL Server Reporting Services)
    • Wurde erstmals mit SQL Server 2000 veröffentlicht, jedoch als separate Add-On-Software.
    • Mit SQL Server 2005 wurde SSRS direkt in die SQL Server-Produktlinie integriert.

Während diese Dienste ursprünglich separate Komponenten oder Add-Ons waren, sind sie seit SQL Server 2005 fester Bestandteil des SQL Server-Pakets und wurden im Laufe der Jahre kontinuierlich verbessert und erweitert. Es ist erwähnenswert, dass diese Dienste in einigen SQL Server-Editionen nicht verfügbar sind oder in ihrer Funktionalität eingeschränkt sein können.

Der SQL Server wird in verschiedenen Editionen angeboten, die sich hinsichtlich ihrer Funktionsvielfalt und Preisgestaltung unterscheiden. Je nach Edition können SSIS, SSAS und SSRS enthalten sein oder auch nicht. Hier eine Übersicht über die gängigsten Editionen und die Verfügbarkeit von SSIS, SSAS und SSRS:

  1. Enterprise Edition:
    • Vollständige Version mit allen Funktionen und Services.
    • Beinhaltet SSIS, SSAS und SSRS ohne Einschränkungen.
  2. Standard Edition:
    • Eine eingeschränkte Version im Vergleich zur Enterprise Edition, die jedoch für viele Unternehmen ausreicht.
    • Enthält SSIS, SSAS und SSRS, aber mit gewissen Funktionsbeschränkungen im Vergleich zur Enterprise Edition.
  3. Developer Edition:
    • Enthält alle Funktionen der Enterprise Edition, ist jedoch nur für Entwicklungs- und Testzwecke gedacht und darf nicht in Produktionsumgebungen eingesetzt werden.
    • Beinhaltet SSIS, SSAS und SSRS ohne Einschränkungen.
  4. Web Edition:
    • Für Web-Hosting-Umgebungen optimiert.
    • Beinhaltet SSIS, aber weder SSAS noch SSRS.
  5. Express Edition:
    • Kostenlos und für kleinere Anwendungen gedacht.
    • Hat keine SSIS-, SSAS- oder SSRS-Dienste. Es gibt jedoch eine separate „SQL Server Express with Advanced Services“-Version, die SSRS enthält, aber immer noch keine SSIS oder SSAS.
  6. Business Intelligence (BI) Edition (nur bis SQL Server 2014 verfügbar):
    • Optimiert für Self-Service- und Unternehmens-BI.
    • Beinhaltet SSIS, SSAS und SSRS.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Funktionen und Beschränkungen je nach SQL Server-Version variieren können. Darüber hinaus kann Microsoft die Angebote und Funktionen der Editionen in zukünftigen Versionen ändern. Es ist daher immer eine gute Idee, die offizielle Dokumentation oder Lizenzierungsinformationen von Microsoft zu konsultieren, um die genauesten und aktuellsten Informationen zu erhalten.

Die Standard Edition des SQL Servers bietet eine breite Palette von Funktionen, hat jedoch im Vergleich zur Enterprise Edition bestimmte Einschränkungen. Diese gelten sowohl für die Datenbank-Engine als auch für die zusätzlichen Dienste wie SSIS, SSAS und SSRS. Hier sind die wesentlichen Einschränkungen der Standard Edition im Kontext von SSIS, SSAS und SSRS sowie einige allgemeine Beschränkungen:

SQL Server Datenbank-Engine:

  1. Computerspeicher: Die Standard Edition unterstützt weniger RAM im Vergleich zur Enterprise Edition. Zum Beispiel unterstützt SQL Server 2019 Standard Edition bis zu 128 GB RAM, während die Enterprise Edition so viel RAM nutzen kann, wie das Betriebssystem bereitstellt.
  2. Parallelität: Beschränkt auf die Verwendung von maximal 24 Kernen.
  3. Partitionierte Tabellen und Indizes: Obwohl sie in der Standard Edition verfügbar sind, gibt es Einschränkungen in der Funktionalität und Leistung im Vergleich zur Enterprise Edition.
  4. Transparent Data Encryption (TDE): In der Standard Edition nicht verfügbar.
  5. Data Compression: Nur Row-Level Compression ist in der Standard Edition verfügbar, während sowohl Row- als auch Page-Level Compression in der Enterprise Edition verfügbar sind.

SSIS (SQL Server Integration Services):

  1. Skalierbarkeit: Während SSIS in der Standard Edition enthalten ist, gibt es Einschränkungen in Bezug auf parallele Ausführungen und einige fortschrittliche Transformationsfunktionen.

SSAS (SQL Server Analysis Services):

  1. Verarbeitung: Einige fortschrittliche Verarbeitungsfunktionen und Optimierungen, die in der Enterprise Edition verfügbar sind, fehlen in der Standard Edition.
  2. Skalierbarkeit: Es gibt Grenzen für parallele Abfragen und Verarbeitungslasten.
  3. DirectQuery: Nicht in der Standard Edition verfügbar.
  4. Arbeitsmodi: Einige erweiterte Arbeitsmodi und Funktionen sind in der Standard Edition eingeschränkt.
  5. Partitionierung: In der Standard Edition von SSAS sind partitionierte OLAP-Würfel und Tabellenmodelle eingeschränkt. Das bedeutet, dass Sie in der Standard Edition nicht die vollen Vorteile der Partitionierung nutzen können, die in der Enterprise Edition angeboten werden. Partitionierung in SSAS ermöglicht eine effizientere und schnellere Datenverarbeitung und Abfrageleistung, insbesondere bei großen Datenmengen.

SSRS (SQL Server Reporting Services):

  1. Skalierbarkeit: Es gibt Einschränkungen bei der Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen und Berichte, die gleichzeitig verarbeitet werden können.
  2. Erweiterte Datenquellen: Einige erweiterte oder externe Datenquellen sind möglicherweise nicht in der Standard Edition verfügbar.
  3. Anpassungsfähigkeit des Reporting-Portals: Die Standard Edition von SSRS bietet nicht dieselbe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Reporting-Portals wie die Enterprise Edition. In der Enterprise Edition haben Sie erweiterte Möglichkeiten zur Anpassung des Aussehens, der Funktionen und des Verhaltens des Portals, um es besser an die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens anzupassen.

Installation der Developer Edition des MS SQL Server 2022 und Einrichtung von SSRS, SSAS und SSIS

Die Developer Edition des MS SQL Server 2022 bietet alle Funktionen der Enterprise Edition, eignet sich jedoch nur für Entwicklungs- und Testzwecke. In diesem Artikel führen wir Sie durch die Installation des SQL Servers 2022 und das Einrichten der Dienste SSRS, SSAS und SSIS.

Voraussetzungen:

  1. Ein Windows-Server oder -PC, auf dem Sie die Installation durchführen möchten.
  2. Genügend Speicherplatz und Ressourcen.
  3. Internetverbindung für das Herunterladen der Installationsdateien.

Installationsschritte:

  1. Download und Start des Installers:
  2. Lizenzbedingungen:
    • Akzeptieren Sie die Lizenzvereinbarung und klicken Sie auf „Weiter“.
  3. Feature-Auswahl:
  4. Instanzen:
    • Wählen Sie, ob Sie eine Standardinstanz oder eine benannte Instanz installieren möchten und klicken Sie auf „Weiter“.
  5. Serverkonfiguration:
    • Legen Sie die Konten fest, unter denen die SQL Server-Dienste ausgeführt werden sollen.
    • Sie können die Standardwerte verwenden oder spezifische Konten festlegen.
  6. Datenbank-Engine-Konfiguration:
    • Wählen Sie den Authentifizierungsmodus und fügen Sie SQL Server-Administratoren hinzu.
  7. Analysis Services-Konfiguration:
    • Wählen Sie den Servermodus (Tabular oder Multidimensional).
    • Fügen Sie SSAS-Administratoren hinzu.
  8. Reporting Services-Konfiguration:
    • Wählen Sie den Installationsmodus. Für die meisten Anwendungen ist „Native Mode“ geeignet.
  9. Integration Services-Konfiguration:
    • Da SSIS keine spezifische Konfiguration während der Installation erfordert, können Sie einfach fortfahren.
  10. Installation ausführen:
    • Klicken Sie auf „Installieren“ und warten Sie, bis die Installation abgeschlossen ist.

Nach der Installation:

  • Einrichten von SSRS:
    • Öffnen Sie den Reporting Services-Konfigurationsmanager.
    • Verbinden Sie sich mit Ihrer SSRS-Instanz.
    • Konfigurieren Sie die Datenbank und den Webdienst-URL.
    • Starten Sie den SSRS-Dienst.
  • Einrichten von SSAS:
    • Öffnen Sie das SQL Server Management Studio (SSMS) und verbinden Sie sich mit Ihrer SSAS-Instanz.
    • Erstellen Sie neue OLAP-Würfel oder Tabellenmodelle nach Bedarf.
  • Einrichten von SSIS:
    • Öffnen Sie das SQL Server Data Tools (SSDT) und erstellen Sie neue SSIS-Projekte und -Pakete.
    • Sie können Pakete auch über das SSMS verwalten.

Die Developer Edition des SQL Server 2022 bietet eine großartige Möglichkeit, die neuesten Features des SQL Servers zu nutzen, ohne Lizenzkosten zu verursachen. Mit den Schritten in diesem Artikel sollten Sie in der Lage sein, den SQL Server erfolgreich zu installieren und die Dienste SSRS, SSAS und SSIS einzurichten.

Wie hat dir der Artikel gefallen?

Vielen Dank für dein Feedback!
Über Frank 74 Artikel

Ich bin Frank, Data Warehouse und BI-Entwickler mit langjähriger Expertise in diesem Bereich. Ich verfüge über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung im DWH Umfeld. Das Analysieren und Interpretieren von Zahlen, Daten und Fakten ist meine große Leidenschaft, aus diesem Grunde ist auch diese Seite hier entstanden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*