Die richtige Wahl der Datentypen varchar vs nvarchar im Data-Warehouse-Umfeld

varchar vs nvarchar

Die adäquate Selektion der Datentypen varchar vs nvarchar im Kontext von Data-Warehouses
Im gegenwärtigen, globalisierten und digitalisierten Zeitalter ist die Administration von Daten in einem Data-Warehouse (DWH) komplexer und diversifizierter geworden. Eine der grundlegenden Entscheidungen, die Datenbankadministratoren und Entwickler zu treffen haben, betrifft die Wahl der geeigneten Datentypen für Textdaten. Im Kontext des MSSQL Servers gehören die Datentypen varchar vs nvarchar zu den am häufigsten verwendeten. Im Folgenden werden die erweiterten Aspekte und Best Practices bei der Verwendung dieser Datentypen im DWH-Umfeld beleuchtet.

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Im Kontext globaler Geschäftstätigkeiten ist es nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen Daten aus verschiedenen geografischen Regionen sammeln und speichern. Diese Daten sind häufig durch eine Vielfalt an Zeichensätzen und Sprachen gekennzeichnet, die von lateinischen Alphabeten bis hin zu komplexeren Schriftsystemen wie Chinesisch, Japanisch oder Arabisch reichen. Der nvarchar-Datentyp erweist sich in diesem Kontext als unabdingbar, da er Unicode-Unterstützung bietet und somit eine korrekte Speicherung und Verarbeitung dieser Zeichen gewährleistet.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Datenmigration und Integration. Hierbei ist insbesondere auf die Interoperabilität mit anderen Systemen und Datenbanken zu achten. Ein wesentlicher Aspekt moderner Systeme und Datenbanken ist die Verwendung von Unicode zur Darstellung einer breiten Palette von Zeichen. Bei der Integration solcher Systeme erweist sich der Einsatz von „nvarchar” vielfach als die sicherere Wahl, um die Datenintegrität und Konsistenz zu gewährleisten.

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Speicherplatz und Performance

Obgleich der Speicherbedarf von nvarchar aufgrund der 2-Byte-Speicherung pro Zeichen höher ist, sollte dies nicht der einzige Entscheidungsfaktor sein. In Anbetracht moderner Speichertechnologien sowie der sinkenden Kosten für Speicherplatz ist dieses Problem jedoch nur noch teilweise von Relevanz. Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, die Performanceanforderungen der Anwendung zu berücksichtigen. In Konstellationen, in denen ausschließlich ASCII-Zeichen zum Einsatz kommen, kann varchar aufgrund seines geringeren Speicherplatzbedarfs sowie potenziell besseren Performance-Eigenschaften vorteilhaft sein.

Ein Aspekt, der häufig vernachlässigt wird, ist die Datenkompression. Der MSSQL Server bietet sowohl eine Kompression der Zeilen als auch der Seiten an. Die Effizienz der Kompression wird maßgeblich durch die Wahl des Datentyps beeinflusst. So können nvarchar-Daten insbesondere dann effizienter komprimiert werden, wenn viele Zeichen identisch sind oder regelmäßig auftreten. Dies kann den höheren Speicherbedarf dieser Daten teilweise kompensieren.

Empfehlungen für die Praxis Varchar vs Nvarchar

1. Analyse der Datenquellen Es ist von entscheidender Bedeutung, die Herkunft der Daten, die verwendeten Zeichensätze sowie die spezifischen Anforderungen der Anwendung zu verstehen. Dies ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung hinsichtlich der Auswahl zwischen den Datentypen varchar vs nvarchar. Es wird empfohlen, im Staging-Bereich den Datentyp „nvarchar” und im weiterführenden Core den Datentyp „varchar” zu verwenden. Obgleich sich im Rahmen des ETL-Prozesses ein höherer Aufwand ergibt, kann sich diese Vorgehensweise auszahlen, vorausgesetzt, dass keine internationale Anwendung oder ein Data-Warehouse genutzt wird, in dem nicht ausschließlich das ASCII-Format zum Einsatz kommt.

Bei der zukunftsorientierten Planung ist zu berücksichtigen, dass zukünftige Anforderungen zu erwarten sind. Auch wenn gegenwärtig lediglich ASCII-Daten verarbeitet werden, könnte es in Zukunft erforderlich sein, internationalisierte Daten zu integrieren. In derartigen Konstellationen kann die Verwendung von „nvarchar” von Beginn an eine sinnvolle Strategie sein, um potenzielle Datenmigrationen und Modifikationen zu vermeiden.

Performance-Tests

Es empfiehlt sich, Performance-Tests durchzuführen, um die Auswirkungen der Wahl des Datentyps auf die spezifischen Anwendungen zu verstehen. Bei der Evaluierung des Datentyps sollten sowohl Lese- als auch Schreiboperationen sowie die Auswirkungen auf die Indizierung und Abfrageleistung berücksichtigt werden.

Dokumentation und Standards

Es empfiehlt sich, klare Richtlinien und Standards für die Verwendung von varchar vs nvarchar in Ihrem Data-Warehouse zu erstellen. Es empfiehlt sich, die Entscheidungsprozesse zu dokumentieren und sicherzustellen, dass alle Entwickler und Datenbankadministratoren diese Standards verstehen und befolgen.
Die Entscheidung für oder gegen den Einsatz von varchar- bzw. nvarchar-Datentypen im Kontext von MSSQL Server ist von grundlegender Bedeutung und kann weitreichende Konsequenzen für die Datenintegrität, Performance und Skalierbarkeit des Data-Warehouse haben. Durch eine sorgfältige Analyse der Datenanforderungen, eine zukunftsorientierte Planung sowie gründliche Performance-Tests kann sichergestellt werden, dass der optimale Datentyp für die spezifischen Bedürfnisse ausgewählt wird.

Im Data-Warehouse-Umfeld (DWH) auf einem Microsoft SQL Server gibt es spezifische Gründe, wann varchar und wann nvarchar Datentypen verwendet werden sollten. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die dabei berücksichtigt werden sollten:

Zeichensatz und Zeichencodierung

  • varchar: Dieser Datentyp speichert Zeichen im ASCII- oder Single-Byte-Character-Set. Er ist geeignet, wenn nur lateinische Zeichen (z.B. englische Sprache) gespeichert werden müssen.
  • nvarchar: Dieser Datentyp speichert Zeichen im Unicode-Format (UTF-16), was eine größere Vielfalt an Zeichen ermöglicht, einschließlich solcher aus nicht-lateinischen Schriftsystemen (z.B. Chinesisch, Japanisch, Arabisch).

Speicherbedarf

  • varchar: Benötigt weniger Speicherplatz, da jedes Zeichen 1 Byte benötigt.
  • nvarchar: Benötigt mehr Speicherplatz, da jedes Zeichen 2 Byte benötigt. Dies kann den Speicherbedarf und die Performance beeinflussen, wenn viele oder lange Textdaten gespeichert werden.

Anwendungsfälle und Kompatibilität

  • varchar: Geeignet für Anwendungen, die keine internationalen Zeichen erfordern und wo der Speicherplatz optimiert werden soll.
  • nvarchar: Notwendig, wenn die Anwendung internationalisiert ist und verschiedene Zeichensätze unterstützt werden müssen. Auch bei Anwendungen, die mit anderen Systemen oder Datenbanken interoperabel sein müssen, die Unicode verwenden, ist nvarchar die bessere Wahl.

Performance

  • varchar: Kann in einigen Szenarien schneller sein, insbesondere bei reinen ASCII-Daten, da weniger Speicherplatz und Bandbreite benötigt werden.
  • nvarchar: Könnte bei großen Datenmengen und häufigen Lese-/Schreibvorgängen etwas langsamer sein, aufgrund des höheren Speicherbedarfs. Allerdings ist dieser Unterschied oft gering und hängt stark von der spezifischen Datenbank- und Hardwarekonfiguration ab.

Entscheidungskriterien Varchar vs Nvarchar

Verwenden Sie varchar, wenn:

  • Sie sicher sind, dass die Daten nur lateinische Zeichen enthalten.
  • Speicherplatz eine kritische Ressource ist.
  • Performance ein kritischer Faktor ist und die Verwendung von Unicode nicht erforderlich ist.

Verwenden Sie nvarchar, wenn:

  • Sie Daten in verschiedenen Sprachen und Zeichensätzen speichern müssen.
  • Die Anwendung internationalisiert ist oder werden soll.
  • Interoperabilität mit anderen Unicode-basierten Systemen erforderlich ist.

In der Praxis hängt die Wahl zwischen varchar und nvarchar oft von den spezifischen Anforderungen der Anwendung und der zu speichernden Daten ab. Es ist wichtig, die Anforderungen gründlich zu analysieren und die richtige Balance zwischen Speicherbedarf und Funktionalität zu finden.

Es stellt sich die Frage, ob Unterschiede zwischen den Datenbanken bestehen?

Es werden die folgenden Datenbankmanagementsysteme betrachtet: MS SQL Server, Oracle, DB2 und Teradata.

In der Tat zeigen sich Unterschiede in der Art und Weise, wie verschiedene Datenbankmanagementsysteme (DBMS), darunter MS SQL Server, Oracle, DB2 und Teradata, mit Zeichenfolgendatentypen umgehen. Im Folgenden werden die wesentlichen Unterschiede und Besonderheiten bei der Verwendung von varchar und nvarchar in den genannten Datenbanken erörtert.

Microsoft SQL Server

  • varchar: Variable Länge, speichert non-Unicode-Zeichen (1 Byte pro Zeichen).
  • nvarchar: Variable Länge, speichert Unicode-Zeichen (2 Bytes pro Zeichen).
  • Besonderheit: Unterstützt vollständige Unicode-Speicherung, was wichtig für Anwendungen ist, die internationale Zeichen verwenden.

Oracle

  • VARCHAR2: Entspricht varchar in anderen Systemen, kann jedoch optional Unicode-Zeichen speichern. Die maximale Länge beträgt 4000 Bytes.
  • NVARCHAR2: Speichert Unicode-Zeichen, und die maximale Länge beträgt 2000 Zeichen.
  • Besonderheit: Oracle empfiehlt die Verwendung von VARCHAR2 anstelle von VARCHAR, da VARCHAR in zukünftigen Versionen veraltet sein könnte. NVARCHAR2 wird für Unicode-Daten verwendet, aber Oracle unterstützt auch UTF-8-Codierung innerhalb von VARCHAR2.

IBM DB2

  • VARCHAR: Variable Länge, speichert non-Unicode-Zeichen (1 Byte pro Zeichen).
  • VARGRAPHIC: Speichert Unicode-Zeichen (2 Bytes pro Zeichen).
  • Besonderheit: DB2 unterscheidet zwischen VARCHAR für non-Unicode-Zeichen und VARGRAPHIC für Unicode-Zeichen. Dies macht die Handhabung von Unicode-Daten etwas anders als in anderen Systemen.

Teradata

  • VARCHAR: Variable Länge, speichert non-Unicode-Zeichen (1 Byte pro Zeichen).
  • VARCHAR CHARACTER SET UNICODE: Variable Länge, speichert Unicode-Zeichen (2 Bytes pro Zeichen).
  • Besonderheit: Teradata verwendet dieselbe Bezeichnung VARCHAR für beide Typen, unterscheidet jedoch durch die Angabe des Zeichensatzes. Dies bedeutet, dass Sie explizit den Zeichensatz angeben müssen, um Unicode-Zeichen zu speichern.

Zusammenfassung der Unterschiede

  1. Zeichensatz und Zeichencodierung:
    • SQL Server: Klare Unterscheidung zwischen varchar (non-Unicode) und nvarchar (Unicode).
    • Oracle: VARCHAR2 kann Unicode-Zeichen speichern, NVARCHAR2 ist spezifisch für Unicode.
    • DB2: VARCHAR für non-Unicode, VARGRAPHIC für Unicode.
    • Teradata: VARCHAR für non-Unicode, VARCHAR mit Unicode-Zeichensatz für Unicode.
  2. Speicherbedarf und Performance:
    • SQL Server und Teradata: nvarchar und VARCHAR mit Unicode-Zeichensatz benötigen mehr Speicherplatz und haben potenziell höhere Performancekosten.
    • Oracle: Effiziente Handhabung von Unicode innerhalb von VARCHAR2, aber begrenzte Längen für NVARCHAR2.
    • DB2: Klare Trennung zwischen non-Unicode und Unicode durch unterschiedliche Datentypen (VARCHAR vs. VARGRAPHIC).
  3. Maximale Länge:
    • SQL Server: Bis zu 2 GB für varchar(max) und nvarchar(max).
    • Oracle: 4000 Bytes für VARCHAR2 und 2000 Zeichen für NVARCHAR2.
    • DB2: Bis zu 32.672 Bytes für VARCHAR und VARGRAPHIC.
    • Teradata: Bis zu 64000 Zeichen für VARCHAR.

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Letzte Aktualisierung am 08.11.2024 um 15:54 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Best Practices

  • Berücksichtigen Sie Ihre Internationalisierungsanforderungen: Wählen Sie den Datentyp basierend auf den erforderlichen Zeichensätzen und Internationalisierungsanforderungen.
  • Planen Sie für die Zukunft: Auch wenn derzeit nur ASCII-Zeichen verwendet werden, könnten zukünftige Anforderungen Unicode-Unterstützung erfordern.
  • Berücksichtigen Sie die Performance: Testen Sie die Performance und den Speicherbedarf, besonders wenn große Mengen an Textdaten verarbeitet werden.

 

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Über Frank 83 Artikel

Ich bin Frank, Data Warehouse und BI-Entwickler mit langjähriger Expertise in diesem Bereich. Ich verfüge über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung im DWH Umfeld. Das Analysieren und Interpretieren von Zahlen, Daten und Fakten ist meine große Leidenschaft, aus diesem Grunde ist auch diese Seite hier entstanden.

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