Extended Properties

Erweiterte Eigenschaften im SQL Server: Für verbesserte Datenbankdokumentation

Einführung in erweiterte Eigenschaften

Datenbanken beinhalten oft komplexe Strukturen und Logiken, die für Entwickler, Datenbankadministratoren oder Analysten, die mit ihnen arbeiten, nicht sofort klar sind. Der SQL Server, der die wesentliche Natur gut dokumentierter Datenbanken erkennt, bietet eine Funktion namens „Extended Properties“ (erweiterte Eigenschaften). Mit Extended Properties können Datenbankexperten zusätzliche beschreibende Metadaten oder Dokumentationen direkt in die Datenbankobjekte einbetten, wodurch die Datenbank sich selbst beschreibt und den Übergang sowie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teammitgliedern erleichtert.


Was sind Extended Properties und warum sind sie nützlich?

Extended Properties im SQL Server bieten eine Möglichkeit, benutzerdefinierte Metadaten an Datenbankobjekte anzuhängen. Das bedeutet, dass Sie erläuternde Texte oder Anmerkungen zu Objekten wie Tabellen, Spalten und Prozeduren direkt in der Datenbank hinzufügen können. Diese Eigenschaften sind besonders nützlich, um Kontext zu Objekten, Spalten oder speziellen Datenbankdesign-Entscheidungen bereitzustellen, ohne dass eine externe Dokumentation erforderlich ist. Beispielsweise können Sie den Zweck einer Spalte beschreiben, das erwartete Format der Daten angeben oder Informationen über Constraints bereitstellen.


Implementierung von Extended Properties

Um Extended Properties zu nutzen, stellt der SQL Server System-Speicherprozeduren zur Verfügung, um diese Eigenschaften hinzuzufügen, zu ändern und zu löschen. Zum Beispiel wird sp_addextendedproperty verwendet, um eine neue erweiterte Eigenschaft hinzuzufügen, während sp_updateextendedproperty und sp_dropextendedproperty zum Aktualisieren bzw. Löschen verwendet werden. Es ist möglich, für verschiedenste Objekte im SQL Server wie Tabellen, Spalten, Ansichten, Prozeduren und viele mehr erweiterte Eigenschaften zu setzen, die dann als zusätzliche Metadaten innerhalb der Datenbank gespeichert sind. Diese können über Abfragen abgerufen und in der täglichen Arbeit als integrierte Dokumentation genutzt werden.


Praktische Anwendung und Best Practices

Bei der Implementierung von Extended Properties ist es ratsam, eine klare und konsistente Benennungs- und Nutzungsstrategie zu verfolgen. Definieren Sie klare Richtlinien darüber, welche Art von Informationen als erweiterte Eigenschaften gespeichert werden sollten, und sorgen Sie für Einheitlichkeit in den Bezeichnungen, um die Nutzung und Verwaltung der hinzugefügten Dokumentation zu erleichtern. Ein gut durchdachter Ansatz bei der Implementierung von Extended Properties kann dazu beitragen, dass Ihr Datenbankdesign und -betrieb transparent und verständlich bleibt, selbst wenn das ursprüngliche Entwicklerteam nicht mehr verfügbar ist.


Indem Sie die erweiterten Eigenschaften des SQL Servers effektiv nutzen, verleihen Sie Ihrer Datenbank eine zusätzliche Ebene der Selbstbeschreibung und Dokumentation, die direkt dort verfügbar ist, wo Sie sie benötigen – in der Datenbank selbst. So wird die Zusammenarbeit erleichtert, und Ihr Datenbankdesign bleibt nachhaltig nachvollziehbar und wartbar.

Praktische Beispiele für die Nutzung von Extended Properties im SQL Server

Hier sind einige praxisnahe Beispiele, wie Sie Extended Properties in Ihrer Datenbank implementieren können:

Beispiel 1: Hinzufügen einer erweiterten Eigenschaft zu einer Tabelle

Angenommen, Sie haben eine Tabelle namens Kunden und möchten zusätzliche Informationen zum Verwendungszweck dieser Tabelle in der Datenbank hinterlegen.

EXEC sys.sp_addextendedproperty
@name = N'Beschreibung',
@value = N'Diese Tabelle speichert alle Kundeninformationen inklusive Name, Adresse und Kontaktinformationen.',
@level0type = N'SCHEMA',
@level0name = dbo,
@level1type = N'TABLE',
@level1name = Kunden;

Beispiel 2: Hinzufügen von Informationen zu einer Spalte

Sie möchten zusätzliche Informationen zu einer Spalte, beispielsweise Geburtsdatum, in der Tabelle Kunden hinzufügen, um das erwartete Datumsformat zu dokumentieren.

EXEC sys.sp_addextendedproperty
@name = N'Format',
@value = N'JJJJ-MM-TT',
@level0type = N'SCHEMA',
@level0name = dbo,
@level1type = N'TABLE',
@level1name = Kunden,
@level2type = N'COLUMN',
@level2name = Geburtsdatum;

Beispiel 3: Abrufen von Extended Properties

Sie können die erweiterten Eigenschaften wie folgt abfragen, um die Dokumentation direkt im SQL Server Management Studio (SSMS) oder in Ihren Anwendungen anzuzeigen:

SELECT
objname AS ObjectName,
name AS PropertyName,
value AS PropertyValue
FROM fn_listextendedproperty (NULL, 'schema', 'dbo', 'table', 'Kunden', 'column', default);

Beispiel 4: Löschen einer erweiterten Eigenschaft

Wenn Sie eine erweiterte Eigenschaft nicht mehr benötigen oder aktualisieren möchten, können Sie sie wie folgt entfernen:

EXEC sys.sp_dropextendedproperty
@name = N'Format',
@level0type = N'SCHEMA',
@level0name = dbo,
@level1type = N'TABLE',
@level1name = Kunden,
@level2type = N'COLUMN',
@level2name = Geburtsdatum;

Diese Beispiele veranschaulichen die grundlegenden Operationen, die Sie mit Extended Properties durchführen können. Die erweiterten Eigenschaften bieten eine leistungsfähige Möglichkeit, Metadaten direkt in Ihrer SQL Server Datenbank zu speichern, wodurch die Dokumentation nahtlos in Ihre Datenbankumgebung integriert wird und immer aktuell und verfügbar bleibt, wo sie benötigt wird.

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Über Frank 74 Artikel

Ich bin Frank, Data Warehouse und BI-Entwickler mit langjähriger Expertise in diesem Bereich. Ich verfüge über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung im DWH Umfeld. Das Analysieren und Interpretieren von Zahlen, Daten und Fakten ist meine große Leidenschaft, aus diesem Grunde ist auch diese Seite hier entstanden.

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